Motivation
Vor dem Hintergrund des steigenden Meeresspiegels, häufigeren Extremwetterereignissen und einer steigender Anzahl an Anwohnern, die im Katastrophenfall evakuiert und versorgt werden muss, betrachtet das Forschungsprojekt RESCUE-MATE die Herausforderung der Lagebilderstellung und Optimierung von Informationsflüssen im Sicherheitsszenario einer Sturmflut in Hamburg.
Wer: Behörden und nachgelagerte Akteure wie Feuerwehr, Polizei, Hafenstab, Hilfsorganisationen
Was: Benötigen ein gemeinsames Lagebild zur Einsatzplanung und Echtzeitinformation zum Status Quo
Wann: Im Katastrophenfall bspw. eines Hochwassers, inkl. Ertrinkender, treibender Schiffe, gesperrter Straßen
Wo: Im Hamburger Hafen und Stadteile Wilhelmsburg, Hafencity mit vielen potentiell betroffenen Einwohnern
Warum: Steigende Anzahl von Einwohnern, von Sturmflut besonders betroffene Stadtteile, höhere Sturmflutpegel, analoge Informations- und Kommunikationsflüsse, keine digitale Aufbereitung der Echtzeitdaten, die eine gesamtheitliche Lagebeurteilung ermöglichen
Wie: gemeinsame Datenplattform für alle Akteure, Einbeziehung, Auswertung und Konsolidierung von Sensordaten (Wasserstände, Verkehrsflüsse), Social Media und Informationen der drohnenbasierten Luftaufklärung
Wozu: Gefahren für Einsatzkräfte minimieren, Evakuation und Betreuung von Bürgern, passgenaue Einsatzplanung und Ressourcenverwendung
Projektziel
Erstellung eines Digitalen Zwillings mit fortlaufender Einbindung von Echtzeitdaten
Erhebung, Integration und Interpretation von Echtzeitdaten von etablierten Datenquellen wie Rettungsfunkt, Umwelt und Verkehrssensordaten in ein umfassendes Lagebild als Orientierungs- und Bewertungsgrundlage für die Einsatzkräfte und Entscheidungsträger
Zusätzliche Einbindung von Social Media Daten und Informationen aus Erkundungsflügen von Drohnenschwärmen
RESCUE-MATE Datenplattform
Demonstration
Drohenschwarm hilft bei der Lokalisierung und Rettung Ertrinkender
Lagebilderstellung einer Evakuierungsübung
Förderung
Die Fördermaßnahme SifoLIFE wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit“ der Bundesregierung gefördert (Förderkennzeichen 13N15596 und 13N15597). Die Maßnahme ist als zweistufiger Wettbewerb angelegt. Für die erste Phase wurden 14 Projekte von einer Fachjury zur Förderung ausgewählt, die von Anfang Juni 2021 bis Ende November 2022 mit jeweils bis zu 250.000 Euro gefördert werden. In dieser „Konzeptphase“ werden die Projektideen wissenschaftlich fundiert und die Umsetzung in die Praxis ausgearbeitet. An der Universität Hamburg und der Hamburg Port Authority (HPA) wird zunächst je eine Personalstelle für 18 Monate gefördert. Von aktuell 14 geförderten Projekten in der Konzeptphase werden fünf ausgewählt und für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren mit größerem Förderbudget ausgestattet. Hierfür stellt das BMBF insgesamt rund 30 Millionen Euro zur Verfügung.